Als am 12. September 1944 Alliierte Truppen die Hafenstadt Le Havre befreiten, war die Stimmung der Bevölkerung zwiegespalten. Denn der Befreiung ging ein großes Bombardement in den ersten Septembertagen voraus. Rund 150 Hektar der Stadt wurden dabei zerstört. Es war nicht der erste Bombenangriff auf die Stadt, jedoch einer der verheerendsten. Bereits seit 1941 war die Stadt immer wieder Ziel alliierter Luftschläge gegen deutsche Armeeverbände.
Grund dafür ist auch die strategische Lage der Stadt in der Nähe der Normandie. Der Strandabschnitt, an dem die Alliierten 6. Juni 1944 die Operation Overlord starteten. Die Befreiung der Stadt war für viele Menschen ein Trost, dass nun der Krieg für sie beendet war, doch zu welchem Preis? Le Havre ist heute sowohl eine kulturelle Stadt als auch ein Mahnmal für die Sinnlosigkeit des Krieges und die unvorstellbare Zerstörungskraft, die ein solcher mit sich bringt.
Vor allem für Kunstklassen lohnt sich eine Klassenfahrt nach Le Havre, denn hier kann man den Impressionismus als auch die 'Betonarchitektur' erleben.