Zwischen Mitte des 12. Jahrhunderts und Mitte des 17. Jahrhunderts existierten Vereinigungen niederdeutscher Kaufleute, deren Ziel die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen besonders im Ausland und die Sicherung der Meeresüberquerungen war. Die Bezeichnung für diese Gruppen war Hanse. Spätestens Mitte des 14. Jahrhunderts lässt sich eine Entwicklung von der „Kaufmannshanse“ zu einer „Städtehanse“ aufgrund der Einführung von gesamthansischen Tagfahrten (Hansetagen) nachweisen. Zu dieser Zeit schlossen sich die Hansestädte zusammen und vertraten die Interessen der niederdeutschen Kaufleute.
Weiß und rot, die Farben der Hanse, sind auch noch heute Teil der Stadtwappen vieler Hansestädte. Die wichtigste Grundlage der Verbindung von fast 300 See- und Binnenstädten war die Entwicklung des Transportwesens vor allem zur See. Das ist auch der Grund, warum die „Kogge“ zum gemeinsamen Symbol der Hanse wurde.
Eine der berühmtesten und auch ersten Hauptorte der Hansestädte war Lübeck. Meist wurden die Hansetage, an denen nur 70 von 200 zur Hanse gehörende Städten aktiv teilnahmen, im Rathaus Lübecks abgehalten. Die Stadt wurde 1143 von dem Grafen Adolf von Schauenburg auf einem von der Trave und der Wakenitz umgebenen eiförmigen Hügel gegründet. Die Wahl dieser günstigen Lage traf Adolf, da sie dadurch auf einer schwer einzunehmenden Halbinsel lag und sich in der Nähe eines schon bestehenden Handelsweges und einer Salzquelle befand. Um die zum Land zugewandte Seite zu sichern, errichtete Adolf eine Burg, wodurch die Sicherheit der Stadt gewährleistet wurde und deshalb noch mehr Kaufleute anzog.
In Lübeck sind Tradition und Fortschritt keine Gegensätze, sondern sie machen gemeinsam diese Stadt so einzigartig. Mittelalterliches Ambiente, wie der Salzspeicher am Holstentor und die Giebelhäuser der Bürger sind vom Wohlstand und Handelsgeist aus der Zeit der Hanse geprägt. Auf der anderen Seite machen sowohl die Städtehäfen als auch der größte europäische Fährhafen und die vielen modernen Geschäfte deutlich, dass die Zeit nicht stehengeblieben ist.
Auch Kiel war eine der ersten Hansestädte. Die Stadt wurde zwischen 1233 und 1242 von Graf Adolf IV gegründet. Anders als in Lübeck blieb Kiels Fernhandel begrenzt, obwohl sie schon 1283 der Hanse beitrat. Sie beteiligte sich aber kaum an gemeinsamen Aktivitäten und konnte auch die Handelsprivilegien kaum ausnutzen. Da in Kiel der Landesherrliche Einfluss stärker vertreten war als in den freien Städten, wurde es 1518 aus der Hanse ausgeschlossen.
Natürlich bieten wir auch Reisen in die Hansestädte an, besonders beliebt sind vor allem Lübeck oder Klassenfahrten an die Ostsee mit Ausflug nach Kiel. Deutsche Geschichte, Klassenfahrt, Klassenfahrten, Ostsee